Xzibit – Superstar zum Dumpingpreis?
Während bei uns über hohe Ticketpreise geklagt wird, können die US-Fans für schmales Geld zu Rap-Konzerten. Und gehen dennoch nicht hin.
Während bei uns über hohe Ticketpreise geklagt wird, können die US-Fans für schmales Geld zu Rap-Konzerten. Und gehen dennoch nicht hin.
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Boise, im US-Bundesstaat Idaho, 12. September: Für nicht mal 40 Dollar kann man hier einen waschechten Westcoast-Rapper sehen. Einen, der in den 90ern MTV-gekrönt war, Dr. Dre im Telefonbuch hatte und mit „Paparazzi“ HipHop-Fans weltweit erreichte. Und trotzdem: Restkarten gibt’s noch.
Mitte der 90er tauchte Alvin Joiner alias Xzibit im Umfeld der Likwit Crew auf, rappte mit den Tha Alkaholiks und brachte 1996 sein Debüt „At the Speed of Life“ heraus. Die Single „Paparazzi“ war nicht nur ein bissiger Kommentar auf Schein und Sein im Rap, sondern auch Xzibits Türöffner ins MTV-Programm – ein echter „Yo! MTV Raps“-Liebling. 1998 folgte „40 Dayz & 40 Nightz“, auf dem er mit Produzenten wie Sir Jinx und DJ Muggs zusammenarbeitete und mit „What U See Is What U Get“ einen Club-Hit landete. Am Ende des Jahrzehnts war er in der ersten Liga: Dr. Dre holte ihn für Features auf „2001“, und bei der „Up in Smoke“-Tour teilte er die Bühne mit Snoop Dogg, Eminem und Ice Cube.
Hierzulande sorgt das Thema Konzertpreise seit Monaten für Diskussionen. Dynamic Pricing – also die flexible Anpassung der Ticketpreise an die Nachfrage – sorgt dafür, dass Preise kurz vor dem Kauf nochmal hochgehen können, wenn der Andrang groß ist. Dazu kommen gestiegene Produktionskosten, höhere Gagen, teurere Energie und Personal – alles Faktoren, die den Endpreis nach oben treiben. Für große Acts sind 100 Euro und mehr mittlerweile keine Seltenheit.
Billige Tickets sind kein Garant für volle Clubs – sie zeigen nur, dass Preis und Nachfrage nicht immer Hand in Hand gehen. Xzibit ist nicht „out“, aber er spielt heute in einer Nische, in der sich das Publikum genau überlegt, ob es kommt. Verrückte Welt: Westcoast-Klassiker zum Schnäppchenpreis – während die Massen für 200 Dollar zu den großen Pop-Events pilgern.