KRS-One
IMAGO / MediaPunch
KRS-One
26.11.2025

KRS-One - Die Legende kehrt zurück

Lawrence Parker kommt 2026 für ein Konzert nach Berlin. Ein Anlass, um auf die Zeit zurückzublicken, in der KRS-One zum Sprachrohr des HipHop wurde.

A Tribe Called Quest mit Can I Kick It?

HIPHOP & RAP

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Die 90er waren ohne Zweifel die goldenen Jahre für Rap und Hiphop-Fans - und wir haben sie in unserem HipHop & Rap-Radio festgehalten. Jetzt einschalten!


Es läuft:
A Tribe Called Quest mit Can I Kick It?
KRS-One live
  IMAGO / FAMOUS
KRS-One live

Wie prägt KRS-One mit seinem 90er-Werk bis heute den HipHop?

Die Meldung könnte Rap-Fans entzücken. KRS-One wird am 11.Juli 2026 beim Old but Gold Festival in Berlin auftreten. Eine Sensation – schließlich steht KRS-One wie kaum ein anderer für Authentizität, Haltung und die goldene Ära des Rap. Der Auftritt in der Zitadelle Spandau wird nicht nur ein musikalisches Ereignis, sondern auch ein kulturelles Statement. Denn KRS-One bringt die Energie der 90er zurück auf eine Bühne, die Geschichte atmet.

Zitadelle Spandau
  IMAGO / Raimund Müller
Zitadelle Spandau

Die Zitadelle Spandau – mehr als nur eine Bühne

Wer die Zitadelle Spandau kennt, weiß: Hier geht’s nicht um irgendein Festivalgelände. Der monumentale Festungsbau aus dem 16. Jahrhundert ist eine der ältesten und eindrucksvollsten Locations Berlins. Zwischen Backstein, Wassergräben und Türmen entsteht ein unvergleichliches Open-Air-Ambiente. Stars wie Depeche Mode, Die Ärzte oder Massive Attack haben hier schon gespielt – und nun folgt KRS-One, der „Teacha“ des HipHop.

Heute schon für den 90s90s Countdown abgestimmt?

KRS-One - Sound of da Police (Official Video)
KRS-One - Sound of da Police (Official Video)

KRS-One: Vom Bronx-Philosophen zum 90er-Ikonenstatus

In den frühen 80ern begann KRS-One, bürgerlich Lawrence Parker, als Stimme der Straße in der Bronx. KRS-One, geboren 1965 im New Yorker Stadtteil Bronx, wuchs in einem der ärmsten Viertel der Stadt auf – zu einer Zeit, als Hochhäuser, Arbeitslosigkeit und Drogenkriminalität den Alltag prägten. Seine Mutter zog ihn allein groß, das Geld reichte kaum für das Nötigste, und die Bronx brannte buchstäblich: In den späten 70ern standen dort ganze Straßenzüge in Flammen. Schon als Teenager verließ KRS-One die Schule und lebte zeitweise in Obdachlosenheimen und Parks. Trotz dieser prekären Situation zog es ihn zu den frühen HipHop-Jams, die damals in den Community Centers und auf Basketballplätzen stattfanden. In dieser Umgebung lernte KRS-One Graffiti, Breakdance und Rap kennen – die drei Säulen, die später zu seiner kulturellen Mission wurden. Statt in der Straße hängen zu bleiben, suchte er in der Kunst einen Ausweg. Der Spitzname „KRS“ – Knowledge Reigns Supreme – wurde zum Programm.

Schon früh fand KRS-One kreative Partner, die seinen Stil formten und später seine Karriere prägten. Seine wichtigste frühe Zusammenarbeit war die mit Scott La Rock, der als DJ und Produzent den Sound von Boogie Down Productions maßgeblich beeinflusste. In den 90ern arbeitete KRS-One regelmäßig mit Produzenten wie DJ Premier, Showbiz, Kid Capri und Diamond D, deren Handschrift auf Tracks seines Albums „Return of the Boom Bap“ gut erkennbar ist. Auch abseits der Studioproduktion vernetzte sich KRS-One stark in der New Yorker Szene, etwa mit Fat Joe, D-Nice oder Freddie Foxxx, die ihn häufig bei Freestyle-Sessions und Radioshows begleiteten. Für das Anti-Gewalt-Projekt „Self Destruction“ stand KRS-One zudem mit Größen wie Public Enemy, MC Lyte, Doug E. Fresh und Heavy D im Studio – ein Zusammenschluss, der die politische Haltung der Szene in den späten 80ern und frühen 90ern widerspiegelte. Gerade dieses Netzwerk zeigt, wie fest KRS-One in der Hochphase des East-Coast-HipHop verankert war und wie viele Künstler seinen Anspruch an Haltung und Kultur teilten.

Die 90er machten ihn wahrlich unsterblich. Mit Alben wie „Return of the Boom Bap“ (1993) und „KRS-One“ (1995) schuf er ein Fundament, auf dem sich Generationen von Rappern aufbauten. Während andere Rap-Größen auf Kommerz setzten, predigte KRS-One Bildung, Bewusstsein und Selbstachtung. Songs wie „Sound of da Police“ oder „Outta Here“ sind bis heute Pflichtstücke im HipHop.

KRS-One (2023)
  IMAGO / ZUMA Press Wire
KRS-One (2023)

Zitadelle Spandau 2026 – wenn Geschichte auf Hip-Hop trifft

Dass KRS-One 2026 wieder in Deutschland auftritt, ist ein seltener Moment. In den vergangenen Jahren war der „Teacha“ vor allem in den USA und Großbritannien live zu sehen, doch Berlin bekommt jetzt seine eigene Golden-Era-Feierstunde.

KRS-One - Outta Here (Official Video)

KRS-One - Outta Here (Official Video)
KRS-One - Outta Here (Official Video)