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Sven Väth (1992)
IMAGO / United Archives
Sven Väth (1992)
05.02.2025

40 Jahre Sven Väth

Der Papa der Technobewegung feiert vier Jahrzehnte an den Turntables mit einem Buch. Das ist ikonisch - aber leider auch richtig teuer.

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Sven Väth (1996)
IMAGO / United Archives
Sven Väth (1996)

Was hat der legendäre DJ Sven Väth eigentlich in den 90ern gemacht?

Sven Väth ist ein eigensinniger Typ, der früh gelernt hat, eigne Entscheidungen zu treffen. In den frühen 80ern begann er eine Lehre als Schlosser, doch nebenher legte er in der Diskothek seiner Eltern in der Nähe von Frankfurt auf. Das lief so gut, dass er die Lehre abbrach und bald darauf im Flughafen-Club Dorian Gray auflegte.

Später in den 80ern startete Sven Väth gemeinsam mit Michael Münzing und Luca Anzilotti, den Begründern des Eurodance , die Band OFF. Nach dem Erfolg von OFF starteten Michael Münzing und Luca Anzilotti übrigens ihr nächstes Projekt: SNAP!

1990 gründete Sven Väth zusammen mit Matthias Hoffmann und Heinz Roth das Label Eye Q Records in Frankfurt. Das Label wurde schnell zu einer der zentralen Plattformen für innovative elektronische Musik und half, Frankfurt als eine der weltweiten Techno-Hauptstädte zu etablieren.

Sven Väths Album "Accident in Paradise" (1992) fand internationale Beachtung und wurde von der britischen Zeitschrift Mixmag als eines der besten Dance-Alben aller Zeiten ausgezeichnet.

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10 Years Omen Frankfurt 1998-10 Part 1 of 4
10 Years Omen Frankfurt 1998-10 Part 1 of 4

Der legendäre Sven Väth-Club Omen

Parallel zu seinen Aktivitäten für sein Label betrieb Sven Väth seit 1988 den Club Omen in Frankfurt. Anders als im Dorian Gray war die musikalische Ausrichtung hier zu 100% Techno. Fans wissen: wer an der Bar ein Wasser bestellte, bekam es gerne direkt in den Ausschnitt geschüttet, so heiß waren die Tanznächte im Omen.

1998 wurde das Omen geschlossen. Dafür gab es mehrere Gründe: In den späten 1990er Jahren begann sich die Clubszene zu verändern. Techno, das in den frühen und mittleren 1990er Jahren noch eine Underground-Bewegung war, wurde zunehmend kommerzialisiert. Dadurch verschob sich auch das Publikum. Viele ursprüngliche Anhänger der Szene fühlten sich nicht mehr so stark mit den Entwicklungen verbunden, während neue, weniger subkulturell geprägte Gäste die Clubs besuchten. Insbesondere Lärmbeschwerden und strengere Vorschriften für den Betrieb von Clubs machten es schwer, den Betrieb langfristig aufrechtzuerhalten. Clubs wie das Omen waren oft Ziel von intensiven Kontrollen, auch im Hinblick auf Drogenkonsum, der damals eng mit der Technoszene assoziiert wurde. Sven Väth und sein Team entschieden also, dass es besser sei, den Club auf dem Höhepunkt seines Ruhms zu schließen, anstatt zu riskieren, dass er an Bedeutung verliert. Sven Väth selbst sagte in Interviews, dass er das Omen in positiver Erinnerung behalten wollte.

Sven Väth war Ende der 1990er Jahre auch eine internationale Größe. Er war global unterwegs und war einfach, so ehrlich muss man sein, dem Omen entwachsen.

SVEN VÄTH COCOON 25 YEARS CLOSING PARTY | IBIZA 528
SVEN VÄTH COCOON 25 YEARS CLOSING PARTY | IBIZA 528

Die Cocoon-Partys

Sven Väth hatte ab Mitte der 90er parallel zum Omen auch seine Cocoon-Partys gestartet. Aus dem neuen Cocoon-Label und der Veranstaltungsreihe wurde dann schnell eine feste Veranstaltung im legendären Amnesia auf Ibiza (2004 folgte in Frankfurt dann ein spektakulärere High-End Technoclub).

Sven Väth war in den 1990ern somit eine zentrale Figur, die nicht nur Musik produzierte, sondern auch eine ganze Kultur mitgestaltete. Seine Energie, sein unverwechselbarer Stil und seine Fähigkeit, Menschen auf der Tanzfläche zu verbinden, machten ihn zu einer Legende der elektronischen Musik. Natürlich insbesondere im Rhein-Main-Gebiet, wo er recht früh die liebevolle Bezeichnung "Baba" oder "Papa Väth" bekam.

60 Fakten über Sven Väth

Loveparade (1992)
  IMAGO / Günter Schneider
Loveparade (1992)

Sven Väth und die Loveparade

Bei der zentralen Veranstaltung der Technoszene, der Loveparade, war Sven Väth natürlich auch dabei. Sven Väth legte insbesondere in den frühen und mittleren 1990er Jahren bei der Loveparade auf. Sein energiegeladener Stil und seine Popularität machten ihn zu einem der gefeierten Acts des Events. Einer der denkwürdigsten Auftritte war 1993, als er auf einem der Hauptfloats spielte und maßgeblich dazu beitrug, den Sound der Parade mitzugestalten.

In den späten 1990er Jahren begann Sven Väth, sich von der kommerzialisierten Loveparade zu distanzieren. Viele Künstler, darunter Sven Väth, kritisierten, dass die Loveparade zunehmend ihren Underground-Charakter verlor und zu einem massenmedialen Event wurde. Stattdessen fokussierte er sich auf Parallelveranstaltungen, die während der Parade stattfanden, insbesondere im legendären Club Tresor.

In dieser Dekade wurde Sven Väth zum Symbol für Techno als Lebensgefühl – ein Status, den er bis heute beibehalten hat. Hilfreich waren dabei auch sein nächsten Alben "The Harlequin, The Robot and The Ballet Dancer" (1994) und "Fusion" (1998). Diese Werke positionierten ihn als einen Künstler, der Techno nicht nur als Clubmusik verstand, sondern als Kunstform, die ständig weiterentwickelt werden musste.

Sven Väth - L'Esperanza (1993)

Sven Väth - L'Esperanza (1993) HQ
Sven Väth - L'Esperanza (1993) HQ