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Chronologie

Lindemann, Rammstein & die „Row Zero“

Im Frühjahr erheben mehrere Frauen schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Das Thema beherrscht die Schlagzeilen über Monate.

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In diesem Artikel geht es um Themen der sexualisierten Gewalt. Wenn du dich nicht in der Lage fühlst, dich mit dem Thema zu befassen, nimm dir entweder eine vertraute Person an die Hand oder Abstand von diesem Artikel.

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Staatsanwaltschaft und Verwaltungsgericht in Berlin
IMAGO / dts Nachrichtenagentur
Staatsanwaltschaft und Verwaltungsgericht in Berlin

Berliner Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen ein

[29.08.2023] Die Tagesschau berichtet darüber, dass die Staatsanwaltschaft Berlin ihre Ermittlungen gegen Till Lindemann eingestellt habe. Die Auswertungen der Beweise soll keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben haben. Auch das Verfahren gegen die "Castingmanagerin" von Till Lindemann, Alena M., wurde jetzt eingestellt.

Im Juni waren Ermittlungen gegen Till Lindemann, durch Anzeigen Dritter Im Zuge der Berichterstattung der Medien, eingeleitet worden. Die Staatsanwaltschaft erklärte, dass sich die darin geäußerten Angaben nicht bestätigt hätten. Das liegt jedoch auch daran, dass mutmaßlich Geschädigte sich an Journalisten und nicht an die Ermittlungsbehörden gewandt hatten. So habe sich die Behörde keinen Eindruck von deren Glaubwürdigkeit machen können.

Die Kanzlei Schertz Bergmann, die Till Lindemann vertritt, meldet sich mit Statement: "Die rasche Einstellung des gegen meinen Mandanten geführten Ermittlungsverfahrens belegt, dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft keine Beweise bzw. Indizien zutage gefördert haben, um meinen Mandanten wegen der Begehung von Sexualstraftaten anklagen zu können. An den Anschuldigungen war schlichtweg nichts dran."

Des Weiteren geht es in der Presseerklärung von Schertz Bergmann auch darum, dass die Anzeigenerstatter gegen die Verfahrenseinstellung nicht rechtlich vorgehen dürfen, weil sie nicht zu den mutmaßlichen Opfern zählen. Außerdem will die Kanzlei weiterhin gegen rechtswidrige Verdachtsberichterstattung in Bezug auf Till Lindemann vorgehen.

Richard Kruspe, Rammstein (2022)
IMAGO / Gonzales Photo
Richard Kruspe, Rammstein (2022)

Wie geht es jetzt mit Rammstein weiter?

[12.08.2023] Die Europa-Stadiontournee von Rammstein ist vorbei. Das letzte Konzert der Band fand am 6. August 2023 in Brüssel statt. Alle Shows waren ausverkauft – trotz der Anschuldigungen gegen Till Lindemann, wollten viele Fans die Band live sehen. Nach dem Konzert meldete sich der Gitarrist Richard Kruspe bei den Fans.

In einem Instagrampost, mit einem Foto von sich, bedankte sich Richard Kruspe bei den Fans und schrieb „Ich weiß nicht, wie die Zukunft sein wird, aber sie wird auf jeden Fall anders sein“. Den Post interpretieren Fans mittlerweile online auf ganz verschiedene Weisen. Einige glauben sogar, dass es das mit Rammstein war. Er selbst hält die Zukunft der Band jedenfalls damit offen.

Christoph Schneider, Rammstein (2015)
IMAGO / Future Image
Christoph Schneider, Rammstein (2015)

Auf X gehen die Meinungen, was genau das jetzt zu bedeuten hat weit auseinander!

Die einen glauben Schneider habe einfach einen Galgenhumor. Ein anderer schreibt etwas von einer Welttournee im nächsten Jahr mit einem neuen Drummer.

Wie es mit Rammstein als Band in ihrer aktuellen Besetzung weitergeht bleibt also offen.

Fakt ist, dass eine Welttournee 2024 gar nicht so abwegig scheint – immerhin feiern Rammstein ihr 30-jähriges Bandjubiläum.

Rammstein 2022 in Turin
IMAGO / Independent Photo Agency Int.
Rammstein 2022 in Turin

Was berichtet der SPIEGEL in seiner neuesten Story über Till Lindemann?

[07.08.2023] Am 04. August veröffentlichte der SPIEGEL eine exklusive Recherche über eine Frau, die berichtet 2011 eine Beziehung mit Till Lindemann gehabt zu haben… Sie soll damals 15 Jahre alt gewesen sein, Till Lindemann 47. Mehrere Zeugen bestätigen, dass es die Beziehung gegeben habe.

Kennengelernt haben sollen sich Nina Huber (Name geändert) und Till Lindemann 2010. Sie sei die beste Freundin der Tochter eines Bandmitglieds von Rammstein. Zusammen mit dieser und ihrem Vater habe Huber damals Ferien auf einem Grundstück in Mecklenburg verbracht, dass Till Lindemann gehöre. An einem Abend soll Lindemann sie geküsst haben. Knapp ein Jahr später sei zwischen den beiden dann ein richtiges sexuelles Verhältnis entstanden.

Frau über Verhältnis zu Till Lindemann: »Ich war viel zu jung«

Till Lindemann, Rammstein (2013)
IMAGO / TT
Till Lindemann, Rammstein (2013)

Neue Vorwürfe gegen Till Lindemann aus Österreich

[25.07.2023] Wie der ORF in einem Beitrag vom 24. Juli berichtet, soll es im Rahmen der „Stadium Tour“ von Rammstein, die seit 2019 läuft, auch in Österreich zur sexuellen Gewalt gekommen sein. Eine junge Frau hat gegenüber dem Rundfunk ihre Aussagen an Eides statt versichert. Auch in ihrer Geschichte soll die „Casting-Direktorin“ Alena M. eine Rolle spielen. Till Lindemann habe sich von einem Gruppenfoto einige Junge Frauen ausgesucht, die auf die Pre-Party des Konzerts in Österreich gehen sollten.

Darunter soll auch Beate H. gewesen sein – auf der Party gab es zwar viel Alkohol, sie gibt jedoch an, dass sie immer hundertprozentig da gewesen wäre. Später soll Lindemann Beate H. persönlich angerufen und in sein Hotelzimmer eingeladen haben. Woher er ihre Nummer habe wusste sie nicht. Bevor Beate H. das Hotelzimmer von Till Lindemann betreten habe, wusste sie zwar, dass er Sex wollte. Sie war jedoch der Meinung, dass sie immer noch die Möglichkeit habe „Nein“ zu sagen.

Sie soll skeptisch gewesen sein, ließ sich jedoch zum Schluss überreden. Lindemann habe dann bereits im Handtuch auf die Frauen gewartet und soll Beate H. auch schnell angesprochen haben mit: „Komm, ich will Sex mit dir haben“. Obwohl sie nicht wollte und das auch mehrmals laut ausgesprochen habe, soll Till Lindemann sie aufs Bett geworfen, ihr Gesicht nach unten gedrückt und fest zugeschlagen haben. So fest, dass auf Beates Gesäß Handabdrücke zu sehen waren. Irgendwann soll Till Lindemann aufgehört haben. „Dann hat er zu mir gesagt: ,Stell dich nicht so an, das gefällt dir doch‘“

Noch im Hotelzimmer habe sie Fotos der mutmaßlichen Misshandlung gemacht. Zwei unabhängige Prüfer haben aufgenommene Fotos gesichtet und bestätigt, dass es sich „sehr wahrscheinlich um unveränderte Originalaufnahmen“ handele, die Uhrzeit echt ist und „Die vorgelegten Fotos Verletzungen nach stumpfer Gewalteinwirkung im Sinne mindestens eines sehr kräftigen Schlages mit der flachen Hand auf die rechte Gesäßhälfte zeigen“. Aufgrund der Intensität sieht die Ärztliche Direktorin am Institut für Rechtsmedizin in Heidelberg eine „Fremdhandlung“ als belegt an.

Till Lindemann und seine Anwälte nehmen nicht direkt Stellung, weisen aber alle Vorwürfe als falsch zurück. Beate H. will anonym bleiben, die Menschen sollen aber wissen, wie Lindemann gehandelt habe: „Nur weil er in einer Rockstar-Machtposition ist, heißt das nicht, dass er mit jungen Frauen machen kann, was er will. Das geht nicht. Und deswegen möchte ich auch, dass das erzählt wird, weil mir das passiert ist.“

Rammstein befinden sich gerade in den letzten Zügen ihrer „Europa Stadion Tour“. Am 26. Und 27. Juli sind zwei Shows in Wien geplant. Die Frauensprecherin der Grünen in Österreich fordert eine Absage für die Konzerte, da sie „offensichtlich kein sicherer Raum für Frauen sind“. Beide Konzerte sind ausverkauft, es werden über 100.000 Fans erwartet. Allerdings ist auch am ersten Show-Tag eine Kundgebung angekündigt.

Ein Fan vom Rammstein fotografiert Demonstrierende
IMAGO / IPON
Ein Fan vom Rammstein fotografiert Demonstrierende

Die Gemüter sind erhitzt...

....auf beiden Seiten. Beim Rammstein-Konzert am Sonntag wurden zwei Personen festgenommen, eine dritte Person konnte sich entfernen. Die drei hatten sich während des Konzerts an Kabelschächten zu schaffen gemacht, die mit den Lautsprecherboxen in der Nähe der Bühne verbunden waren.

Die beiden festgenommenen Personen bekamen Hausverbot im Olympiastadion und es wurden Ermittlungen wegen versuchter Sachbeschädigung eingeleitet. Welches Ziel die Personen genau verfolgt haben ist bisher noch unklar. Rammstein äußerte sich auch auf Nachfrage nicht zu dem Vorfall. Die Sicherheit für die Konzerte der Band wurde im Vorfeld im Stadion erhöht - mehr Sicherheitspersonal in Zivil und Uniform an allen Tagen.

Neuer Artikel in der Südddeutschen Zeitung / Flake Lorenz auf der aktuellen Rammstein-Tour
Pekic via Getty Images - Süddeutsche Zeitung - IMAGO / Gonzales Photo
Neuer Artikel in der Südddeutschen Zeitung / Flake Lorenz auf der aktuellen Rammstein-Tour

Neue Vorwürfe gegen Rammstein. Diesmal geht es um ein weiteres Bandmitglied.

[17.07.2023] Knapp zwei Monate ist es jetzt her, dass die Irin Shelby Lynn mit ihren Anschuldigungen gegen Rammstein und Till Lindemann eine regelrechte Lawine ausgelöst hat. Seitdem sind dutzende Frauen an die Öffentlichkeit gegangen und haben über ähnliche Vorfälle berichtet. Jetzt hat die SZ einen neuen Beitrag veröffentlicht, in dem es um Vorwürfe gegen ein weiteres Bandmitglied geht – und das perfide, diese Vorfälle sollen bis in die 90ern zurückreichen!

Aber nicht nur das, es wird auch darauf eingegangen wie viel mehr Menschen davon gewusst haben und ebenfalls junge Frauen für Till Lindemann und teilweise sich selbst rekrutiert haben sollen. Till Lindemanns ehemaliger Bodyguard, sein Manager, Assistent… die Liste ist lang. Von einigen gibt es gewisse Chatnachrichten, die das belegen. Auch eine weitere Frau, Alina A., soll ähnlich wie Alena M. gehandelt haben. Im Chat schreibt sie über LindemannEr hat ein Fließband“ und „er springt von Fo*** zu Fo***“.

Die Süddeutsche Zeitung spricht in ihrem neuen Beitrag mit zwei verschiedenen Frauen – die Namen wurden geändert. Jasmin soll mit 17 Jahren auf ein Rammstein-Konzert gegangen sein, das war 2002. Danach wurde sie angeblich von Till Lindemann und dem Keyboarder Flake Lorenz in sein Haus in Brandenburg eingeladen. Im Auto soll es Koks gegeben haben, welches Jasmin jedoch ablehnte, da dachten Till Lindemann und Flake noch, dass sie eigentlich 22 Jahre alt sei. Ihr wahres Alter habe sie erst im Haus erzählt. Da habe es dann noch sehr viel Alkohol gegeben.

Im Gespräch mit der SZ beschreibt Jasmin, dass die Wände irgendwann auf sie zugekommen sein sollen und sie wohl nicht mehr laufen konnte. Nachdem Flake sie in ein Zimmer begleitet haben soll, sei es zum Sex gekommen. Nein sagen konnte sie laut ihrer Aussage gar nicht mehr, damals habe sie sich schuldig gefühlt, heute sei sie wütend. „Die wichtigere Frage lautet doch: Warum muss ein 17 Jahre altes, sturzbetrunkenes Mädchen Nein sagen in einer solchen Situation zu einem fast 20 Jahre älteren Star?“ Nach dieser Nacht soll sie sogar eine Zeit lang mit Till Lindemann in regelmäßigem Kontakt gewesen sein, nachdem er ihr am nächsten Tag seine Handynummer gegeben haben soll.

1996 soll ähnliches Sybille passiert sein. Sie ging angeblich nach einem Konzert in Gera mit ihren Freunden, Flake Lorenz, Till Lindemann und Christoph Schneider ins Hotel der Band. Irgendwann weiß sie nichts mehr. Am nächsten Morgen sei sie nackt, neben Flake Lorenz auf dem Boden aufgewacht und habe schlimme Schmerzen im Unterleib gehabt, „als wäre er zerfetzt“. Auf allen vieren sei sie dann zum Fahrstuhl gekrabbelt und habe ihre Sachen in einem anderen Hotelzimmer gefunden.

Als 2020 das Gedicht „Wenn du schläfst“ von Till Lindemann rauskommt, ist Sybille fassungslos und hat das Bedürfnis über das Passierte zu sprechen. Sie schreibt eine Mail an den SWR, der damals über Lindemanns Poesie berichtet hatte, eine Antwort bekam sie leider nie – das bestätigt der SWR. Auch zum Weißen Ring nahm sie Kontakt auf, sie solle sich rechtlich beraten lassen hieß es, das tat sie von einem befreundeten Anwalt: Sie solle warten, „bis das woanders an die Öffentlichkeit kommt“ und kein Fass als Einzelperson aufmachen.

Flake Lorenz ließ das alles von seinem Anwalt dementieren, die Anwälte von Till Lindemann teilen wieder mit, dass eine Berichterstattung zu diesem Komplex rechtswidrig sei. Rammstein haben erst am Wochenende Konzerte in Berlin gespielt, am Dienstag folgt das letzte in der Hauptstadt. Bis Anfang August ist die Band noch in Europa unterwegs.

Links: Proteste vor dem Berlin-Konzert von Rammstein / Rechts: Ein Rammstein-Fan mit Plakat
IMAGO / Beautiful Sports / Stefan Zeitz
Links: Proteste vor dem Berlin-Konzert von Rammstein / Rechts: Ein Rammstein-Fan mit Plakat

Rammstein sind wieder in Berlin

[17.07.2023] In Berlin stehen drei Rammstein-Konzerte auf dem Tourplan, zwei davon haben am Wochenende stattgefunden. Neben rund 60.000 eingeschweißten Rammstein-Fans waren auch rund 300 Demonstrierende vor dem Olympiastadion. In Sprechchören riefen sie immer wieder „keine Show für Täter“. Es wurde sogar einige Wochen vorher gefordert, dass die Konzerte von Rammstein abgesagt werden, dazu ist es jedoch nicht gekommen.

Die meisten Fans haben die Demo einfach ignoriert, andere wurden etwas ausfallend. Eine Demonstrantin hat sogar von Hitler-Grüßen aus Fanreihen berichtet. Trotzdem liefen die Konzerte wie geplant. Es gab eine große Show und bisher zwei ausverkaufte Konzerttage. Beim Song „Angst“ änderte Till Lindemann dann sogar den Text: „Der Rücken nass, die Hände klamm. Alle haben Angst – vor Lindemann.“ Eine deutliche Anspielung auf die letzten zwei Monate? Es bleibt die einzige – wie schon in München äußern sich Rammstein mit keinem Wort zu den Vorwürfen.

Der Firmensitz von Rammstein in Berlin-Reinickendorf
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Der Firmensitz von Rammstein in Berlin-Reinickendorf

In der Nacht auf den 26. Juni wurde der Firmensitz von Rammstein in Berlin Reinickendorf angegriffen

[26.06.2023] Die Band Rammstein hat ihren Firmensitz in Berlin, laut Bild wurde dieser jetzt zum Ziel einer Attacke – die Scheiben sind eingeworfen und die Wände mit Farbe beschmiert worden. Die angeblichen Angreifer haben sich sogar schon mit einem Bekennerschreiben an die Öffentlichkeit gewandt und machen klar, dass die Vorwürfe gegen Till Lindemann der Grund für den Vandalismus waren.

„In der Nacht auf den 26. Juni haben wir den Firmensitz von Rammstein in Berlin Reinickendorf angegriffen. Die Frontscheiben wurden eingeschlagen und unter dem hässlichen Rammstein-Logo steht nun >>Keine Bühne für Täter<<. Wir solidarisieren uns mit den Betroffenen der organisierten sexuellen Gewalt durch Till Lindemann und Co. und machen klar: Für Täter wie euch gibt es Konsequenzen.“

Bekennerschreiben auf www.kontrapolis.info

Des Weiteren rufen die Verfasser auf, die Konzerte von Rammstein in Berlin „kreativ zu stören, zu sabotieren und zu verhindern“. Veröffentlicht wurde das Schreiben auf einer Debattenplattform für den Raum Berlin. Der aktive Aufruf zu weiteren Handlungen und der Vandalismus ziehen Ermittlungen mit sich. Ein Sprecher der Berliner Polizei sagte nach dem Vorfall: „Der Staatsschutz ist informiert und hat übernommen.“

Außerdem habe die Kanzlei Schertz und Bergmann eine eigene Untersuchung veranlasst, um die Vorwürfe von Shelby Lynn zu prüfen. Dabei soll es um die gezeigten Fotos gehen, bei denen sie selbst geschrieben hatte, dass sie sich nicht genau erinnern könne was passiert sei oder wo die Blutergüsse herkommen. das Institut für Rechtsmedizin der Uniklinik Köln hat im Gutachten erwähnt, dass die Verletzungen eher auf einen Unfall hindeuten würden, als auf Fremdeinwirkung.

„In Ergänzung zu dem unter 4.1. vorgetragenen ergeben sich insbesondere keine Hinweise auf sexualisierte Gewalt als Ursache für die bei der Zeugin dokumentierten Verletzungen. Zwar kann auch hier allein anhand der Verletzungsbefunde eine sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung nicht ausgeschlossen werden. Umgekehrt fanden sich aber auch keine Hinweise auf eine sexualisierte Gewalt“, heißt es allerdings weiter im Gutachten.

Schertz und Bergmann gehen außerdem darauf ein, dass sie den SPIEGEL, www.blick.ch und die YouTuberin Kayla Shyx abgemahnt haben. Beim SPIEGEL wurde sogar eine einstweilige Verfügung beim Landgericht Hamburg eingereicht, dabei gehe es um „die Verletzung der Intimsphäre unseres Mandanten“, heißt es in der Pressemitteilung. Auch bei Kayla Shyx könnte es sich in kürze zu einer einstweiligen Verfügung weiterentwickeln.

Till Lindemann ( Rammstein ) und Joey Kelly am 14.10.2017 auf der Frankfurter Buchmesse
IMAGO / STAR-MEDIA
Till Lindemann ( Rammstein ) und Joey Kelly am 14.10.2017 auf der Frankfurter Buchmesse

Till Lindemann und Joey Kelly: Verlag legt Buch auf Eis

[22.06.2023] Eigentlich sollte im Oktober 2023 der dritte Bildband von Till Lindemann und Joey Kelly erscheinen. Aufgrund der jüngsten Ereignisse hat sich der Verlag GeraNova jedoch dazu entschieden, die Entscheidung der Veröffentlichung des Buchs so lange zu verschieben, bis die Vorwürfe gegen Till Lindemann offiziell geklärt sind.

Der Bildband „Der Rhein“ soll das abschließende Buch der „Fluss“-Trilogie der beiden Sänger werden. In 2017 erschien der erste Band „Yukon“, über die Kanu-Reise durch Alaska.

Vier Jahre später zeigten Till Lindemann und Joey Kelly in „Amazonas“ ihren Trip durch Kolumbien, Brasilien und Peru. Beide bisher veröffentlichen Bücher sollen noch so lange lieferbar sein, wie es die Kapazitäten zulassen - auf einen geplanten Nachdruck verzichte GeraNova jedoch momentan.

Die Nachwirkung der Rammstein Problematik
Die Nachwirkung der Rammstein Problematik

Kayla Shyx meldet sich nach erstem Rammstein-Video erneut

[19.06.2023] Die YouTuberin Kayla Shyx hat am 19. Juni 2023 ein neues Video hochgeladen. Dabei bezieht sie sich nochmal auf ihr erstes Video, in dem sie von ihrem Rammstein-Konzert 2022 erzählt hatte. Überwältigt sei sie vom Zuspruch und davon, wie viele Menschen sich das Video überhaupt angesehen haben – mehr als 5,5 Millionen Menschen.

Diesmal geht es jedoch auch um ihre eigenen Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch, damals war sie 17. Sie erklärt, wieso viele Betroffene nach solchen traumatischen Erlebnissen möglicherweise erstmal die Schuld bei sich selbst suchen. Das Video endet mit einem wichtigen Appell an Betroffene, dass drüber reden immer wichtig sei und man sich wehren müsse.

"hart aber fair" am 19. Juni 2023
ARD Mediathek
"hart aber fair" am 19. Juni 2023

​​​​​​​„hart aber fair“ – auch hier ist die Causa Till Lindemann Thema

[19.06.2023] Am 19. Juni 2023 fand die Ausgabe „hart aber fair“ statt, die sich mit Till Lindemann und Rammstein beschäftigte. Zu Gast waren in dieser Sendung die Politikern Lisa Schäfer, die Journalistin Stefanie Lohaus, der Autor Tobias Haberl und der ehemalige Musikproduzent Thomas M. Stein.

Dabei kommt besonders Stein auf den Social-Media-Plattformen und in den Kommentaren nicht gut weg, das liegt ganz besonders an einem Kommentar, den er während der Sendung ziemlich am Anfang machte. Es klingt fast wie eine Bewunderung für Till Lindemann: „Wie der sich auf der Bühne ausarbeitet, wie der mit 60 Jahren um die Bühne rennt. Dann soll der plötzlich darunter gehen und noch jemanden beglücken? Also da muss er ins Museum, das ist ‘ne Kraft die kannst du eigentlich gar nicht aufbringen.“

#Klassenkasse - Nach Unterlassungsforderungen durch Rammstein startet Spendenkampagne für die Betroffenen
betterplace.org
#Klassenkasse - Nach Unterlassungsforderungen durch Rammstein startet Spendenkampagne für die Betroffenen

#Klassenkasse - Nach Unterlassungsforderungen durch Rammstein startet Spendenkampagne für die Betroffenen

[17.06.2023] PRESSEMITTEILUNG

Die Vorwürfe gegen Till Lindemann häufen sich, inzwischen hat die Staatsanwaltschaft in Deutschland die Ermittlungen aufgenommen: es besteht ein Anfangsverdacht auf Sexual-‚und Drogendelikte in mehreren Fällen. Rammstein veröffentlichten zunächst ein Statement, in dem sie den Frauen das Recht auf ihre Sicht der Dinge zusprachen. Gleichzeitig verschickte eine Kanzlei Unterlassungsaufforderungen und erklärt die Vorwürfe für unwahr. Gegen Personen die diese Vorwürfe äußern, werde vorgegangen, so die Kanzlei. 

Zahlreiche Prominente haben nun eine Spendenkampagne gestartet.  Betroffene Frauen sollen Unterstützung bekommen, um sich weiter frei äußern zu können:

„Es geht hier nicht um die Klärung der Schuldfrage, sondern darum, dass eine annähernde Chancengleichheit gewährt wird, damit es überhaupt zu einer Aufklärung kommen kann und die betroffenen Frauen die Unterstützung erhalten, die sie dringend benötigen” sagt Jasmina Kuhnke, die mit Nora Tschirner, Rezo, Jany Tempel, Jannik Rienhoff, Caroline KebekusMicha Fritz und David Mayonga den Aufruf gestartet hatte.

Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt im Rahmen des SHEROES Fund für Held*innen der Demokratie die Kampagne. Die Spenden werden in Partnerschaft mit dem Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe — Frauen gegen Gewalt vergeben.

Die Kampagne ging Freitag Abend online und sofort viral. Innerhalb weniger Stunden wurde der Aufruf verbreitet und tausende Menschen beteiligten sich unter dem Motto "Wie Viel Macht Ein Euro?

Die Unterstützung erfolgt in Form der Übernahme der Kosten für die anwaltliche Vertretung, die sich die betroffenen Personen genommen haben oder soll die Umsetzung von Schutzmaßnahmen sowie psychologischer Beratung und Therapie ermöglichen.

"Natürlich haben Lindemann und die Band Rammstein jedes Recht, ihre Interessen rechtlich durchzusetzen. Aber wir wollen nicht, dass Betroffenen nur deshalb schweigen, weil sie Angst vor den Konsequenzen haben müssen. Das Recht auf die Äußerung der eigenen Sichtweise, soll nicht von den finanziellen Verhältnissen abhängig sein” sagt Jannik Rienhoff.

In dem Fall, dass die Rechtsstreitigkeiten erfolgreich ausgehen und die Prozess-/Anwaltskosten erstattet werden, oder mehr Spenden eingehen, als benötigt, werden die erstatteten und nicht benötigten Spendengelder im SHEROES Fund - Held*innen für Demokratie, für die Umsetzung des satzungsgemäßen gemeinnützigen Zweck der Amadeu Antonio Stiftung eingesetzt.

Spendenstand (Stand: 25.07.23, 13:00 Uhr): 826.288,00 EUR

Christoph Schneider, Rammstein (2015)
IMAGO / POP-EYE
Christoph Schneider, Rammstein (2015)

Christoph Schneider: "Till hat sich in den letzten Jahren von uns entfernt und sich seine eigene Blase geschaffen."

[16.06.2023] Seit dem 25. Juni 2023 gibt es beinahe täglich Schlagzeilen rund um Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Zwei Statements gab es seitdem von der Band, ein Schreiben von Till Lindemanns Anwälten, aber bisher hat sich noch kein Bandmitglied von Rammstein geäußert. Das hat sich nun am Freitag, den 16. Juni 2023 geändert. Schlagzeuger Christoph Schneider veröffentlichte ein ausführliches Statement. Hier könnt ihr es in voller Länge lesen:

"Liebe Leute,

ich möchte gerne meine persönlichen Emotionen und Gedanken mit euch teilen.

Die Anschuldigungen der letzten Wochen haben uns als Band und mich als Menschen tief erschüttert. Euch Fans sicherlich ebenfalls. Ich fühle mich wie im Schock durch die Dinge, die in den sozialen Medien und der Presse über unseren Sänger geteilt und gedruckt wurden. Dies ist für uns Bandmitglieder und die Crew ein Ab und Auf der Emotionen.

Nein, ich glaube nicht, dass etwas strafrechtlich Relevantes (wie z.B. der Einsatz von KO-Tropfen) passiert ist. Nein. Ich glaube nicht, dass etwas Verbotenes vor sich ging, habe so etwas nie beobachtet und dergleichen auch von niemandem aus unserer hundertköpfigen Crew gehört. Alles was ich von Tills Partys mitbekommen habe, waren erwachsene Menschen, die miteinander gefeiert haben. Und trotzdem sind anscheinend Dinge passiert, die - wenn auch rechtlich ok – ich persönlich nicht in Ordnung finde.

Gewisse Strukturen sind gewachsen, die über die Grenzen und Wertvorstellungen der restlichen Bandmitglieder hinausgingen. Es ist uns auch deshalb wichtig, dass Tills Partys nicht mit unseren offiziellen Aftershowpartys verwechselt werden. Till hat sich in den letzten Jahren von uns entfernt und sich seine eigene Blase geschaffen.

Mit eigenen Leuten, eigenen Partys, eigenen Projekten. Das hat mich traurig gemacht, definitiv. Ich glaube Till, wenn er uns sagt, dass er seinen privaten Gästen stets eine schöne Zeit bereiten wollte und will. Wie diese Gäste sich das genau vorgestellt hatten, unterscheidet sich jedoch anscheinend in einigen Fällen von seinen eigenen Vorstellungen. Die Wünsche und Erwartungen der Frauen, die sich jetzt gemeldet haben, wurden wohl nicht erfüllt. Sie haben sich laut ihren Aussagen unwohl gefühlt, am Rande einer für sie nicht mehr kontrollierbaren Situation. Das tut mir leid für sie und ich spüre Mitgefühl.

Es ist mir dennoch wichtig, etwas Objektives zu betonen: Jedem Gast im Backstagebereich steht es frei, wieder zu gehen (er muss vielleicht kurz warten, um von einem Security sicher zum Ausgang gebracht zu werden). Alle Flaschen sind versiegelt und werden vor den Augen der Gäste frisch geöffnet oder sie öffnen sich diese selbst. Wasser und Snacks stehen genau wie Sicherheitspersonal und medizinische Versorgung jederzeit zur Verfügung.

Wir wollen, dass sich all unsere Gäste bei uns wohl und sicher fühlen! Das ist unser Standard. Deshalb tut es mir leid zu hören, dass dies manche nicht so empfunden haben.

Wir haben die großartigsten Fans der Welt und alle verdienen einen respektvollen Umgang!

Es tut mir leid für alle, die sich bei uns backstage nicht wohlwollend behandelt oder unsicher gefühlt haben. Auch für Shelby, sie hätte ein tolles Konzert und einen wunderschönen Abend verdient gehabt.

Ich möchte aber nicht, dass dieser ganze öffentliche Disput um unsere Band die Extreme füttert: weder das durch unsere Gesellschaft noch nicht gezähmte Biest Social Media, noch paternalistische Tendenzen, Frauen Mitte 20 die Fähigkeit abzusprechen, selbstbestimmt über ihre Sexualität zu entscheiden und auch keinesfalls das Victim Blaming, damit sich weiterhin Menschen darüber zu sprechen trauen, wenn ihnen etwas passiert ist.

Ich wünsche mir ein ruhiges, besonnenes Reflektieren und Aufarbeiten, auch in unserer Band. Und zwar alle gemeinsam, zu sechst.

Wir stehen zusammen.

Euer Christoph Schneider"

Universal Music in Berlin
IMAGO / Panthermedia
Universal Music in Berlin

Universal schränkt Marketing und Promotion bei Rammstein ein

[15.06.2023] Es hat einige Tage gedauert, aber auch die Plattenfirma Universal Music hat sich jetzt zu den Vorwürfen rund um Rammstein und Till Lindemann geäußert. Laut NDR und SZ setzt Universal ab jetzt Teile der Zusammenarbeit mit Rammstein aus – Grund dafür sind die Ende Mai aufgekommenden Vorwürfe gegen den Sänger Till Lindemann.

Wir haben den größten Respekt vor den Frauen, die sich in diesem Fall so mutig öffentlich geäußert haben", schreibt die Sprecherin des Labels in einem Schreiben, das SZ und NDR vorliegen. Des Weiteren sollen die Vorwürfe gegen Till Lindemann Universal schockiert haben. „Wir sind davon überzeugt, dass eine vollumfängliche Aufklärung der Anschuldigungen, auch durch die Behörden, unbedingt erforderlich ist und ebenfalls im Interesse der gesamten Band liegen muss“, heißt es weiter im Brief.

Universal soll daraufhin die Marketing- und Promo-Aktivitäten für die Musik der Band ausgesetzt haben. Es werden also derzeit keine Alben von Rammstein mehr durch Universal beworben. Seitdem das erste Album der Band 1995 erschienen war, haben Rammstein mehr als 20 Millionen Tonträger verkauft - davon rund 9,9 Millionen in Deutschland.

Till Lindemann (2023)
IMAGO / Gonzales Photo
Till Lindemann (2023)

Berliner Staatsanwaltschaft soll gegen Till Lindemann ermitteln

[14.06.2023] Laut Tagesspiegel hat die Berliner Staatsanwaltschaft aufgrund eines Anfangsverdachts die Ermittlungen gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann eingeleitet. Justizsenatorin Felor Badenberg soll dies nach Informationen der Tageszeitung dem Justizausschuss im Abgeordnetenhaus mittgeteilt haben – alles unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Es sollen mehrere Strafanzeigen gegen Till Lindemann und ein Verdacht nach Paragraf 177 des StGBs vorliegen. Dieser besagt: „Wer gegen den erkennbaren Willen einer anderen Person sexuelle Handlungen an dieser Person vornimmt oder von ihr vornehmen lässt oder diese Person zur Vornahme oder Duldung sexueller Handlungen an oder von einem Dritten bestimmt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.“

Die Öffentlichkeit war bei der Besprechung des Themas „Till Lindemann“ ausgeschlossen worden. Nachdem der Linken-Abgeordnete Sebastian Schlüsselburg fragte, inwieweit es staatsanwaltliche Ermittlungen gegen den Sänger von Rammstein gäbe, wollte die Justizsenatorin nur nach Ausschluss der Öffentlichkeit auf die Frage antworten.

Noch am Montag wollte die Staatsanwaltschaft keine Auskunft über mögliche Ermittlungen geben. „Wir sehen uns an einer Auskunftserteilung gehindert“, erklärte eine Sprecherin. „Wesentlich ist dabei, dass Behördeninformationen ein besonderes Vertrauen genießen, damit aber auch die große Gefahr einer öffentlichen Vorverurteilung der Betroffenen einhergeht,“ sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Sex, Macht, Alkohol - was die jungen Frauen aus der "Row Zero" berichten (Paywall)

Tweet vom Journalisten-Verband (DJV) vom 9. Juni 2023
twitter.com/DJVde
Tweet vom Journalisten-Verband (DJV) vom 9. Juni 2023

Pressemitteilung: "Kein Medienmaulkorb"

[09.06.2023] Der Deutsche Journalisten-Verband kritisiert Aussagen der Anwaltskanzlei Schertz Bergmann zum Fall des beschuldigten Rammstein-Sängers Till Lindemann als Einschüchterungsversuch gegenüber recherchierenden Medien. Weiterlesen

Presseerklärung zu Till Lindemann
twitter.com/schertzbergmann
Presseerklärung zu Till Lindemann

Till Lindemann lässt Vorwürfe von Anwalt zurückweisen

[09.06.2023] Bereits am 08. Juni 2023 ließ Till Lindemann, der Sänger von Rammstein, eine Stellungnahme durch seine Anwälte verlauten. Er wird von der Kanzlei „Schertz Bergmann Rechtsanwälte“ vertreten, die bereits viele bekannte Mandanten aufweist, unter anderem Luke Mockridge, Herbert Grönemeyer oder auch Marteria.

„In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei YouTube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben. So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von "Rammstein" mithilfe von K.O.-Tropfen bzw. Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr. Wir werden wegen sämtlicher Anschuldigungen dieser Art umgehend rechtliche Schritte gegen die einzelnen Personen einleiten.“ - Aus der Presseerklärung zu Till Lindemann von „Schertz Bergmann Rechtsanwälte“

Außerdem will die Kanzlei auch rechtlich gegen diverse Medienhäuser vorgehen, da sie die Verdachtsberichterstattung als unzulässig ansehen. „So wurde nicht nur versäumt, hinreichend Beweistatsachen zu recherchieren und zusammenzutragen, sondern zudem auch gegen die Vorgabe verstoßen, ausgewogen und objektiv zu berichten“, heißt es in der Presseerklärung. Des Weiteren schreibt die Kanzlei, dass Medien wiederholt versäumt haben, eine Stellungnahme von Till Lindemann einzuholen.

Rammstein Outro Till Lindemann Ansprache ans Publikum München 08.06.2023 Feuerzone Verabschiedung
Rammstein Outro Till Lindemann Ansprache ans Publikum München 08.06.2023 Feuerzone Verabschiedung

Till Lindemann: "Das Unwetter wird vorbeiziehen"

[08.06.2023] Vom 7. - 11. Juni 2023 spielten Rammstein vier ausverkaufte Konzerte in München. Bei der zweiten Show am Donnerstag verabschiedene sich Rammstein-Frontmann Till Lindemann mit folgenden Worten vom ausverkauften Olympiastadion: "Wir hatten ein Riesenglück mit dem angekündigten Unwetter. Glaubt mir, das Andere wird auch vorbeiziehen".

Rammstein-Plakat beim Olympiapark in München
IMAGO / Stefan M Prager
Rammstein-Plakat beim Olympiapark in München

Rammstein spielten das erste Konzert in München

[08.06.2023] Das erste von vier Konzerten im Münchner Olympiastadion war quasi ausverkauft. Die Show war allerdings ein wenig anders, als die bisherigen der Europa-Tournee. Keine „Row Zero“ und keine Aftershow-Party – zumindest für Fans, denn für Rammstein, Freunde und Familie soll es trotzdem eine gegeben haben.

Die erste Show in München war kürzer, aus mehreren Gründen. Das Lied „Pussy“ wurde nicht gespielt – Till Lindemann sitzt normalerweise während des Songs auf einer großen, penis-förmigen Schaumkanone und bespritzt das Publikum. Auch die Pause während der „Deutschland Mix“ läuft fällt kürzer aus, als bei anderen Konzerten. Normalerweise verschwindet Till Lindemann währenddessen für rund acht Minuten unter der Bühne – in der Zeit soll er sich jeweils eine junge Frau aus der „Row Zero“ ebenfalls unter die Bühne gebracht haben lassen, für Sex.

Mit keinem einzigen Wort erwähnen Rammstein die Vorwürfe gegenüber Till Lindemann. Am Ende des Konzerts verabschiedet er das Publikum mit „München, danke, dass ihr hier seid. Danke, dass ihr bei uns seid.“ Die SZ war vor Ort und hat mit Fans gesprochen, laut deren Aussage war für alle klar, dass sie ihre Tickets nicht verkaufen werden, sie waren schließlich „heiß erkämpft“. Noch deutlicher werden wohl einige Fans aus Schweden: „Es gab schon immer Groupies. Es scheint, dass deutsche Medien das jetzt erst erkannt haben. Der Skandal ist in Deutschland viel größer als anderswo.“

Demo gegen Rammstein Konzert im Olympiapark in München am 07.06.2023
IMAGO / Smith
Demo gegen Rammstein Konzert im Olympiapark in München am 07.06.2023

Demonstration in der Nähe des Stadions

[07.06.2023] Rund 30 Aktivist*innen platzierten sich in der Nähe des Olympiastadions und demonstrierten gegen Till Lindemann und den Auftritt von Rammstein.

Dabei soll es immer wieder zu Beleidigungen von Fans gegenüber den Demonstraierenden gekommen sein. Ein Redakteur der Münchner Abendzeitung (twitter.com/jan_krattiger) hält vieles davon auf Twitter fest.

Die Demo richtete sich aber nicht nur gegen Till Lindemann und Rammstein, sondern allgemein gegen (sexualisierte) Gewalt gegenüber Frauen.

Angemeldet wurde die Demo sehr spontan und als Privatperson. Jenny Schröder hat die Diskussion im Internet nach den Vorwürfen dazu bewegt:

„Da wird gesagt, die Frauen hätten schon auch selber Schuld, so wie die sich angezogen haben. Daran sieht man, was wir für ein gesellschaftliches Problem haben. Das ist erschreckend“, erzählt sie der SZ.

Fansale
fansale.de
Fansale

Wird es die „Row Zero“ und die Aftershowpartys auch in München geben?

[07.06.2023] Rammstein spielen heute Abend in München, das erste von vier Konzerten in der bayrischen Landeshauptstadt. Allerdings soll der Abend anders ablaufen, als die bisherigen Konzerte der Europa-Tournee: Keine „Row Zero“, keine Aftershow-Partys und auch kein Fanshop in der Innenstadt. Laut der Deutschen Presse-Agentur soll der Verzicht auf die „Row Zero“ und die Aftershow-Partys in München im Einvernehmen zwischen dem Konzertveranstalter und dem Management der Band zustande gekommen sein. Der Fanshop soll jedoch aus „logistischen Gründen“ entfallen.

Viele Fans scheinen jedoch sicher zu sein, Rammstein auf den Konzerten in München nicht mehr zu unterstützen. Der Fansale zeigt, dass für alle vier Konzerte Unmengen an Tickets zum Verkauf angeboten werden und das zum Teil für weniger Geld, als die Fans damals im Vorverkauf bezahlt hatten (siehe Bild). Die Band will allerdings bei den kommenden Konzerten mit „Awareness-Teams“ für mehr Sicherheit für Frauen sorgen.

Das Instagram-Profil von Alena Makeeva
instagram.com/alena_makeeva
Das Instagram-Profil von Alena Makeeva

Alena soll von Rammstein entlassen wurden sein

[07.06.2023] Rammstein soll übrigens auch noch andere Konsequenzen aus den Anschuldigungen gezogen haben und Alena M. nicht mehr beschäftigen.

Allerdings wurde nur wenigen Stunden später wieder Chatverläufe geteilt, in denen die Russin für die Konzerte in München erneut junge Frauen anschreiben soll.

Außerdem soll sie nicht alleine gehandelt haben, sondern zusammen mit einer anderen Frau namens Alina.

Tätowiererin milaloba_art am 6. Juni 2023 bei Instagram
instagram.com/milaloba_art
Tätowiererin milaloba_art am 6. Juni 2023 bei Instagram

Rammstein-Tattoos kostenlos überstechen lassen

[06.06.2023] Viele weibliche Tätowiererinnen haben sich in den letzten Tagen auf Instagram und Twitter gemeldet und angeboten, dass sie Motive von Rammstein oder Till Lindemann kostenlos überdecken würden.

Lediglich die Materialkosten müssten bezahlt werden. Andere stechen auf Spendenbasis – das gesammelte Geld geht dann an Organisationen die gegen Gewalt gegen Frauen kämpfen.

Rammstein - Mi$$brauch, Macht & K0-Tropfen (Alle Vorwürfe & Statements)
Rammstein - Mi$$brauch, Macht & K0-Tropfen (Alle Vorwürfe & Statements)

Auch Rezo meldet sich mit einer Zusammenfassung

[06.06.2023] Der YouTuber Rezo ist für seine politischen Äußerungen bekannt. Egal ob „Die Zerstörung der CDU“, seinen Beitrag zur Fußball-WM 2022 oder das Video über „Germanys Next Topmodel“. Der 30-Jährige ist für genau solche Videos bei seinen Fans beliebt. Jetzt hat er sich auch zur Causa Till Lindemann geäußert und orientiert sich dabei am Video von Kayla Shyx.

Für alle, die keinen richtigen Überblick mehr über das Thema haben und ein kurze aber informative Zusammenfassung dazu brauchen, können sich Rezos Video hier anschauen. Er erklärt außerdem noch einmal ausführlich, wieso ein System in dem junge Frauen unter falschen Informationen in einen Raum gelockt werden, alles andere als „normal“ ist.

Paula Kraser von „mordlust“ auf TikTok
tiktok.com/@mordlust
Paula Kraser von „mordlust“ auf TikTok

Paula Kraser über die Unschuldsvermutung

[06.06.2023] Allerdings bedeutet die Unschuldsvermutung nicht, dass die Person bis zu einem Prozess für ihr mutmaßliches Verhalten keine Konsequenzen tragen muss, das erklärt Paula Kraser von „mordlust“ in einem TikTok sehr gut. Die Medien verurteilen Till Lindemann auch nicht – sie klären auf und erzählen die Geschichten so, dass allen Beteiligten klar sein sollte, dass es hierbei um einen Verdachtsfall handelt.

Jörg Kachelmann am 5. Juni 2023 bei Twitter
twitter.com/Kachelmann
Jörg Kachelmann am 5. Juni 2023 bei Twitter

Wieso trendet im Zusammenhang mit Till Lindemann auch Jörg Kachelmann?

[05.06.2023] Auf Twitter sind die meisten Rammstein-Fans nach wie vor wütend und pochen auf die Unschuldsvermutung! Viele gehen mittlerweile sogar soweit und vergleichen den Fall Till Lindemann mit dem von Jörg Kachelmann. Der Vergleich ist jedoch nicht unbedingt der passendste.

Jörg Kachelmann wurde erst der Vergewaltigung angezeigt und angeklagt, jedoch im Verfahren von allen Anklagepunkten freigesprochen. Fans, die von Till Lindemanns Unschuld überzeugt sind, vergleichen die beiden Fälle gerne miteinander, allerdings ist der Rammstein Sänger bisher noch weit entfernt von einer Anklage – es sind bisher nur Anschuldigungen. Und auch Jörg Kachelmann selbst möchte nicht, dass diese Fans seine Geschichte als Indiz für Till Lindemanns Unschuld sehen.

Was wirklich bei Rammstein Afterpartys passiert
Was wirklich bei Rammstein Afterpartys passiert

YouTuberin Kayla Shyx schildert ihre eigenen Erfahrungen mit Rammstein

[05.06.2023] Mittlerweile hat auch die YouTuberin Kayla Shyx ein Video zum Fall Till Lindemann veröffentlicht. Die 21-Jährige war letztes Jahr, am 4. Juni 2022 auf einem Rammstein-Konzert und wurde von der bereits genannten Alena M. zu einer Afterparty eingeladen.

In ihrem Video schildert sie sehr genau, wie sie und ihre Begleitung von einer eher öffentlichen Aftershow-Party in ein Hinterzimmer geführt wurden und dort auf Till Lindemann warten sollten. Zusammen mit anderen jungen Frauen, die laut Kaylas Beschreibung nicht alle nüchtern wirkten.

Handys wurden abgenommen und mehrere Security-Männer sollen den Ausgang versperrt haben. Die Ausweise habe niemand kontrolliert, gibt Kayla im Video wieder. Ihre Begleitung war gerade einmal 18 Jahre alt, interessiert habe das aber niemanden. Des Weiteren zeigt sie in ihrem 36-Müntigen Video WhatsApp-Verläufe mit ihrem ehemaligen Management. Dieses weist die YouTuberin schnell daraufhin Storys, in denen sie über den Abend bei Instagram spricht zu löschen und das geplante Video zu dem Tag nicht zu veröffentlichen.

[03.06.2023] Rammstein möchten laut eigener Aussage, dass sich Fans sicher fühlen

Das Statement von Rammstein vom 3. Juni 2023
instagram.com/rammsteinofficial
Das Statement von Rammstein vom 3. Juni 2023
Rammstein live
IMAGO / Gonzales Photo
Rammstein live

Vor knapp einer Woche, am 22. Mai, starteten Rammstein ihre „Europa Stadion Tour“ in Litauen, genauer gesagt der Hauptstadt Vilnius. Kurze Zeit später erhob die Irin Shelby Lynn auf Twitter und Instagram Vorwürfe gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann und andere Mitarbeiter der Crew – es soll zu sexualisierter und physischer Gewalt gekommen sein.

Till Lindemann (Rammstein)
IMAGO / Gonzales Photo
Till Lindemann (Rammstein)

Shelby Lynn habe daraufhin Anzeige erstattet, erst in Vilnius – allerdings möchte sie auch in ihrer Heimat Irland noch zur Polizei gehen. Auf Twitter haben sich in den letzten Tagen immer mehr Menschen zu dem Thema geäußert und Shelby Lynn postet nach wie vor täglich mehrere Aussagen von anderen Frauen in ihre Story bei Instagram, die ihr ähnliches Schildern. Auch nach der Show in Helsinki soll Alena auf junge Frauen zugegangen sein, um diese in den „Backroom“ zu bringen. Auf Reddit gibt es einen gesamten Thread in dem mehrere Frauen ihre verschiedenen Vorwürfe gegen einzelne Personen im Rammstein-Kosmos zusammentragen.

Dort wird unter anderem auch darüber gesprochen, dass Alena bereits für Marilyn Manson gearbeitet haben soll, um auch für ihn Frauen auf seine Konzerte zu holen, mit denen der Musiker dann schlafen wolle. Gegen ihn wurden im Februar 2021 auch Missbrauchsvorwürfe erhoben, nachdem seine Ex-Freundin Evan Rachel Wood ein Statement auf Instagram veröffentlichte.