George Michael: Der Gerichtsstreit mit Sony Music
Aus einem Vertrag mit einem Majorlabel herauszukommen, ist nicht einfach. Das musste auch George Michael erfahren. Heute vor 32 Jahre fand der Gerichtsstreit mit Sony Music statt.
Aus einem Vertrag mit einem Majorlabel herauszukommen, ist nicht einfach. Das musste auch George Michael erfahren. Heute vor 32 Jahre fand der Gerichtsstreit mit Sony Music statt.
1982 unterschrieb Georgios Panayiotou, besser bekannt als George Michael, im Alter von achtzehn Jahren einen Vertrag bei Innervision Records als Teil des Popduos Wham!. 1984 wurde der Vertrag aufgelöst und Wham! verpflichtete sich, acht neue Alben für CBS Records zu produzieren. Das Label und der Vertrag wurden 1987 von Sony Music Entertainment übernommen. Dann löste sich Wham! auf und George Michael handelte einen neuen Vertrag als Solokünstler mit Sony aus.
George Michaels erstes Soloalbum war „Faith“ und das lief extrem gut. Sein zweites Album, „Listen Without Prejudice“ stellte für den Sänger eine neue Richtung dar. Das fing an mit dem Musikvideo zu „Freedom“, in dem nicht er selbst, sondern Topmodels zu sehen waren. Der Hintergrund: George Michael wollte den Sexsymbol-Status, den er mit Wham! kultiviert hatte, ablegen und stattdessen als ernsthafter Musiker wahrgenommen werden. Das bedeutete: Keine Interviews, keine Fotos, keine Videos mehr. Nach den anstrengenden Promo-Aktivitäten der vergangenen Jahre wehrt sich der Sänger dagegen, die übliche Werbetrommel zu rühren. George Michael ging zwar auf Tour, spielte dort aber fast nur Cover – bewarb also auch dort sein neues Album nicht.
Das alles kam nicht ganz so gut bei Sony Music an. Das Problem war nicht – oder nicht nur –, dass George Michael sich aus dem Fokus nehmen wollte, es war vielmehr die Art, wie er das seiner Plattenfirma verkaufte - nämlich auf äußerst konfrontative Art. Was überhaupt nicht hätte sein müssen, meint Wham!-Manager Simon Napier-Bell:
„Sie waren alle schockiert. Sie sagten, das kannst du nicht machen, wir haben das ganze Geld in dich gesteckt, und du bist der größte Star. Aber wenn er da reingegangen wäre und gesagt hätte: ‚Ich habe diese fantastische Idee für ein Video. Ich könnte all diese Topmodels holen, und sie müssten alle so tun als würden sie singen, und ich wäre dann der Regisseur. Ich trete nur ganz am Ende auf.‘ Sie hätten alle gesagt: ‚Ah, das ist verdammt großartig, was für eine unglaubliche Idee!‘ In vielerlei Hinsicht hat er also nicht nur etwas Ungewöhnliches getan, sondern er hat es absichtlich auf eine Art und Weise präsentiert, die sie gegen ihn aufbringen würde."
George Michael behauptete, dass Sony als Reaktion auf seine Entscheidungen sein neues Album zu wenig beworben hätte. Außerdem hätte der Vertrag ihn daran gehindert, sich ein neues Label zu suchen.
George Michael verklagte die Plattenfirma Sony. Der Grund: Sein Plattenvertrag stelle eine unangemessene Handelsbeschränkung dar. Das Label hätte sein Album „Listen Without Prejudice“ nicht angemessen beworben, als der Künstler beschloss, seinen Status als Sexsymbol herunterzuspielen. Sein 15-Jahres-Vertrag mit Sony sei unfair, weil das Unternehmen sich weigern könne, Alben zu veröffentlichen, von denen es annahm, dass sie kommerziell nicht erfolgreich sein würden. Es ging vor Gericht. George Michael beschrieb seine Situation als "professionelle Sklaverei", da sein Vertrag ihn dazu verpflichtete, Musik zu produzieren und das Urheberrecht für viele Jahre an Sony abzutreten, wobei er keine Kontrolle darüber hatte, wie die Musik vermarktet wurde und das Label im Gegenzug in die Werbung investieren musste.
Wäre die Klage erfolgreich gewesen, hätte sie möglicherweise die Praxis der Unterzeichnung von Verträgen mit Künstlern über mehrere Alben eingeschränkt. Aber sie war nicht erfolgreich: Das Gericht wies sie am 21. Juni 1994 in vollem Umfang ab.
In einem BBC-Interview beschrieb George Michael seine Erfahrungen mit der Musikindustrie folgendermaßen: „Ich erinnere mich daran, dass ich absolut entmutigt war, nicht, weil ich verloren hatte, sondern weil die Plattenfirmen, die sich absolut außerhalb des vertretbaren Rechts befanden, in keiner Weise verpflichtet waren, sich zu bessern. Ich habe kein Recht zu kündigen. In der Tat gibt es für einen Künstler in der Musikindustrie so etwas wie einen Rücktritt nicht. Tatsächlich unterschreibt man zu Beginn seiner Karriere ein Stück Papier und es wird erwartet, dass man mit dieser Entscheidung, ob gut oder schlecht, für den Rest seines Berufslebens lebt.“
Obwohl am Ende der Konzern in sämtlichen Anklagepunkten Recht zugesprochen bekam, wurde George Michael 1995 frühzeitig von Sony entlassen und wechselte zu Virgin.
Überraschenderweise kehrte er 2003 zu Sony zurück und veröffentlichte dort sein fünftes und letztes Soloalbum „Patience“.
George Michael – da denken viele an das Freddie Mercury Tributekonzert, das Video mit den Topmodels oder den Cruising-Skandal. Doch das ist nur ein kleiner Teil des Lebens dieses Ausnahmetalents. Der Podcast erzählt von seiner Karriere voller Höhen und Tiefen – und von dem Menschen hinter der glitzernden Pop-Fassade. Wir feiern in “The Story / George Michael” einen begnadeten Musiker, Sänger und Songwriter. Die Geschichte von George Michael, wie ihr sie noch nie gehört habt: Viel Spaß!
George Michael – da denken viele an das Freddie Mercury Tributekonzert, das Video mit den Topmodels oder den Cruising-Skandal. Doch das ist nur ein kleiner Teil des Lebens dieses Ausnahmetalents. Der Podcast erzählt von seiner Karriere voller Höhen und Tiefen – und von dem Menschen hinter der glitzernden Pop-Fassade. Wir feiern in “The Story / George Michael” einen begnadeten Musiker, Sänger und Songwriter. Die Geschichte von George Michael, wie ihr sie noch nie gehört habt: Viel Spaß!