Christoph Schneider spricht über die ersten Rammstein-Jahre

Rammstein ist sicher einer der erfolgreichen 90er-Bands in Deutschland. Zwischenzeitlich hat sich der Mainstream mit den Provokationen der Band um Sänger Till Lindemann angefreundet. Aber nach der Gründung von Rammstein im Jahr 1993 machten sich Rammstein viele Feinde. Zu anstößig waren ihre Texte, die Auftritte und überhaupt das Spiel mit ihrer Muttersprache. Es gab in den Medien sogar Reflexe, Rammstein einfach ins rechte Spektrum zu verbannen. Spätestens der internationale Erfolg von Rammstein hat die Kritiker der ersten Stunde verstummen lassen. Fans dieser Zeit berichten oft mit einem Leuchten in den Augen von 90er-Rammstein-Konzerten.  

Die Gründung von Rammstein fiel in eine bewegte Zeit. Richard Kruspe war aus der DDR geflohen und kehrte in den Osten zurück. Keyboarder Falke hatte in der Punkband Feeling B. viel Erfahrung mit den Repressalien in der DDR gemacht. Die Mitglieder sammelten sich letztlich in Ostberlin und gründeten das gemeinsame Projekt Rammstein. Bassist wurde Christoph Schneider von der Band The Inchtabokatables und Die Firma.

Christoph Schneider hat nun dem Metal Hammer Einblicke in die Zeit der Bandengründung, und die letzten Jahre vor dem Zusammenbruch der DDR gegeben. Christoph Schneider war, wie alle anderen Mitglieder von Rammstein, im Underground aktiv. Seine Aktivitäten waren letztlich nicht genehmigt, die Texte von Die Firma waren zudem systemkritisch. Aber die Sicherheitsorgane der DDR hatten überall Kontaktpersonen. Grade bei Bands, die in der Punk-Gothic-Szene beheimatet waren. Christoph Schneider hat nun im Interview betont, dass es allein in seiner Band zwei "Inoffizielle Mitarbeiter" der Staatssicherheit gab. 

In dem Interview versucht Christoph Schneider auch zu erklären, wie es möglich ist, eine Band wie Rammstein seit den frühen 90ern in einer Besetzung zu belassen: "Es ist nicht einfach Entscheidungen zu treffen." Das würde mit zunehmenden Alter der Mitglieder tatsächlich immer herausfordernder. "Als wir jünger waren, war das leichter, da hatten wir ein gemeinsames Ziel: Auftreten, Aufmerksamkeit und Platten aufnehmen." Gleichzeitig sagt er aber auch, dass die Band für alle Rammstein-Mitglieder eine ständige Therapie sei. Das ist doch eine gute Grundlage für weitere Jahrzehnte Rammstein.